Munich Philharmonic / Rafael Payare, February 2015
Khachatryan weiß vor allem seine Fähigkeiten, maßvoll einzusetzen. Der Einstieg gelingt ihm mit wehklagenden Charme, den zweiten Satz beginnt das Orchester löchrig, was der Solist zu füllen vermag, ohne schmierig zu werden. Im dritten Satz setzt Khachatryan schließlich melodische Phrasen kühl voneinander abund lässt seine Stimme zu einem eklektischen Puzzle werden.
Rita Argauer, Süddeutsche Zeitung, February 2015
Im umfangreichen Werkverzeichnis von Jean Sibelius kommt seinem Opus 47 eine besondere Stellung zu, ist es doch das einzige große Solokonzert, das der Finne zu Papier brachte. Gewidmet ist es natürlich der Violine, jenem Instrument, dass Sibelius erlernt hatte und am meisten schätzte. Eine Chance, die Sergey Khachatryan in der Münchner Philharmonie voll und ganz für sich zu nutzen wusste—ebenso schlicht wie eindringlich in den zart modellierten Kadenzen und bei allem Feingefühl stets die ihm zugedachte Führungsrolle ausfüllend.
Khachatryan gestand der unterschwelligen Melancholie ihren Platz zu, ohne sie jedoch zum einzigen Ausdruckmittel zu erheben, und bot so eine bewegende Interpretation des vielschichtigen Werkes, das er im letzten Satz mit einer beeindruckenden Demonstration seines virtuosen Könnens krönte.
Tobias Hell, Münchner Merkur, February 2015